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Bergsteigerdörfer sind kleine Gemeinden im Alpenraum mit maximal 2.500 Einwohnern, die ihre Entwicklung auf sanften bzw. ökologischen Tourismus und Naturschutz ausgelegt haben. Sie zeigen nachhaltige Alternativen für die touristische Entwicklung auf und setzen auf authentisches Naturerleben, regionale Wertschöpfung und gelebtes Brauchtum. Bergsteigerdörfer bemühen sich um das Anbieten nachhaltiger Mobilitätsangebote und achten darauf, das ortstypische Erscheinungsbild zu erhalten.
Zudem ist es das Ziel der Bergsteigerdörfer, eine nachhaltige Forst- und Berglandwirtschaft zu fördern sowie den Wissens- und Erfahrungsaustausch untereinander zu verbessern. So geben Bergsteigerdörfer Impulse für einen nachhaltigen Alpentourismus, bei dem Ressourcen geschont und Natur und Landschaft erhalten werden.
Bergsteigerdörfer müssen einen umfangreichen Kriterienkatalog erfüllen. Über die Aufnahme in das Netzwerk der Bergsteigerdörfer entscheidet ein Steuerungskreis der Alpenvereine Österreichs, Deutschlands, Südtirols und Sloweniens. Mittlerweile gibt es (Stand: Juni 2021)
29 Bergsteigerdörfer: 20 in Österreich, vier in Bayern, drei in Italien und zwei in Slowenien, wobei im Laufe des Jahres 2021 insgesamt sechs weitere Bergsteigerdörfer in Österreich, Italien und erstmalig auch der Schweiz hinzukommen und das Netzwerk erweitern werden.
Ramsau im Landkreis Berchtesgadener Land ist seit 2015 das erste Bergsteigerdorf Deutschlands und engagiert sich aktiv für den sanften Tourismus und den Schutz der Alpen. In der Ramsau entstand vor circa 3.500 Jahren durch einen Gesteinsabbruch die reizvolle Landschaft des Zauberwaldes, eines von Bayerns schönsten Geotopen. Der Ort ist umgeben von Watzmann, Hochkalter, Reiteralm und Lattengebirge und bietet ein zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen und Bergtouren. Ein Großteil der Gemeinde Ramsau liegt innerhalb des Nationalparks Berchtesgaden. Hier lautet das Motto "Natur Natur sein lassen". Das Erleben ursprünglicher, streng geschützter Bergregionen und das Erfahren dynamischer Naturvorgänge wird zum integralen Bestandteil eines Aufenthalts in der Ramsau.
Während einer Wanderung durch das Wimbachtal erleben die Besucher die atemberaubende Schroffheit der alpinen Bergregionen der Nördlichen Kalkalpen, aber auch die Fragilität ihrer empfindlichen Ökosysteme. Ein Aufenthalt im Bergsteigerdorf Ramsau trägt daher letztlich immer auch zu einem verbesserten Verständnis bei, die bayerischen Alpen zu schützen und ihre Ursprünglichkeit zu erhalten.
Sachrang im Landkreis Rosenheim und Schleching im Landkreis Traunstein sind seit dem 21. Juli 2017 Bergsteigerdörfer. Die beiden Gemeinden liegen im Herzen der Chiemgauer Alpen: Sachrang im Priemtal, östlich des Geigelsteins und Schleching im Achental. Verbindendes Element der beiden Gemeinden ist der seit über 30 Jahren durch ein Naturschutzgebiet vor größeren touristischen Erschließungen bewahrte Geigelstein, welcher auch als „Blumenberg“ des Chiemgaus gilt und Tierfreunde sowie Hobbybotaniker durch seine Artenreichtum gleichermaßen in seinen Bann zieht. Die liebliche Umgebung der beiden Bergsteigerdörfer, eine bilderbuchartige Voralpenlandschaft mit saftigen Wiesen, bewaldeten Voralpengipfeln und den typischen schroffen Gipfelstöcken der nördlichen Kalkalpen, trägt dazu bei, dass sich Einheimische wie auch Besucher hier nur wohl fühlen können.
Im Jahr 2018 wurde die Gemeinde Kreuth südlich des Tegernsees, gelegen im Herzen der Bayerischen Voralpen und umgeben von den idyllischen Gipfeln des Mangfallgebirges, zum vierten bayerischen Bergsteigerdorf gekürt.
Kreuth bietet seinen Einheimischen und Gästen alles was das bergsteigerische Herz begehrt: Saftige Blumenwiesen und intakte Flusslandschaften, sanfte Berghänge, anspruchsvolle Gipfel und spektakuläre Felswände. Trotz der Nähe zur Metropolregion München und dem touristischen Trubel am Tegernsee haben sich die Kreuther „ihr“ Bergsteigerdorf so erhalten wie sie es seit langer Zeit kennen: mit viel Ursprünglichkeit, Tradition, Ruhe und dem sanften Bergtourismus als Kernbestandteil ihrer Philosophie und Identität.