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Betretungsverbote

Viele von uns kennen die Schilder „Kiesbänke bitte zwischen März und Juli nicht betreten“, „Stopp – Winterruhegebiet“ oder „Wiese gesperrt“. Was steckt dahinter? „Ich schade doch niemanden, wenn ich da ruhig durchgehe“, denken sich viele. Doch! Denn ...

Das Bild zeigt einen Charadrius Dubius, auch Flussregenpfeifer, Bildrechte:Stefan Ott

Beispiel Kiesbänke zu Brutzeiten

Vögel wie der Flussregenpfeifer nisten auf den Kiesbänken. Das Besondere: dieser Vogel legt seine Eier nicht in Nester, die sich in Sträuchern oder auf Bäumen befinden … nein, er legt seine Eier direkt in den Kies. Und dann sehen diese Eier auch noch Kieselsteinen ähnlich. Während du also – vorsichtig ausschauend nach Vögeln und Pflanzen – über die Kiesbank gehst, zertrittst du vielleicht aus Versehen das Gelege des Flussregenpfeifers. Nicht in böser Absicht, selbstverständlich! Das Ergebnis ist aber das Gleiche. Betretungsverbote für Kiesbänke sind daher notwendig, um den brütenden Vögeln einen geschützten Raum zu geben.

Beispiel Ruhezonen für Wild / Waldstücke im Winter

Im Winter finden viele Waldbewohner wenig zu fressen, und schalten den Körper auf Sparmodus. Jede Störung versetzt sie in Alarmbereitschaft, sie flüchten. Denn der Mensch weiß zwar, dass er dem Reh nichts tut, wenn er querfeldein oder durch Winterruhezonen spaziert. Das Reh weiß das aber nicht … der Rehkörper muss quasi von Null auf 180 blitzschnell hochgefahren werden, die Flucht verbraucht Energie. Und damit Reserven, die das Waldtier eigentlich dafür braucht, gut über den Winter zu kommen.

Beispiel Quer über eine Wiese gehen

Geht nur ein Mensch darüber, richtet sich das Gras schnell wieder auf. Allerdings bleibt es selten bei dem einen. Wo einer gegangen ist, kann ich ja auch noch schnell entlanghuschen … und so geht einer nach dem anderen. Das Gras richtet sich nicht wieder auf. Dann kann es zum einen nicht mehr ordentlich gemäht werden. Zum anderen werden die Wurzeln und immer schütterer nachwachsenden Grashalme nachhaltig geschädigt, nichts wächst mehr, es bildet sich ein Trampelpfad. Und weil der Mensch gern dazu neigt, nebeneinander zu laufen, wird der Pfad mit der Zeit immer breiter … und wieder ist ein Stück grüne Natur zerstört, nicht absichtlich, aber doch mit dem negativen Ergebnis.

Statt Betretungsverbot erst gar kein Angebot!

Deswegen macht natur.digital in Zeiten, in denen ein Betretungsverbot herrscht, dich auf die geltenden Besucherregeln aufmerksam. Damit wir eben nicht in Versuchung geraten, schnell vielleicht doch …Denn wer die Natur liebt, schützt sie. Und wer versteht, was sein Verhalten für Auswirkungen hat, achtet auf sein Verhalten.

Fazit: Betretungsverbote = Schutz für Pflanzen und Tiere!