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Ehrenbürg

Das Bild zeigt die Kapelle auf dem Walberla

Bayern-Entdecker
Stempelstation Nr. 14

Stempeltstation Ehrenbürg

Lage: Wanderparkplatz bei Schlaifhausen neben Bergwachthütte

91369 Wiesenthau (Schlaifhausen)
(grüner Pfeil in abgebildeter Karte)

Koordinaten:
49.7161654057, 11.1527139043

Die Ehrenbürg besteht aus den zwei Einzelbergen Walberla (513 Meter) und Rodenstein (531 Meter), die durch einen Sattel verbunden sind. Die weithin sichtbare Erhebung ist vor etwa 150 Millionen Jahren als Riff im Jurameer entstanden. Ihre malerischen Kalkmagerrasen, Felsfluren und wärmeliebenden Laubwälder beherbergen eine wertvolle Tier- und Pflanzenwelt. Einige Pflanzenarten kommen weltweit nur hier vor.

Schon in der Altsteinzeit besuchten Jäger und Sammler die Ehrenbürg gelegentlich. Eine erste Besiedlung begann um 4.000 v. Chr. im Sattel zwischen den beiden Gipfeln. Während der Eisenzeit (ab etwa 550 v.Chr.) gab es auf dem Walberla eine bedeutende keltische Siedlung. Sie gehörte zu den einflussreichsten Zentren Bayerns mit Handelsbeziehungen bis in den Mittelmeerraum.

Die heutige, sehr artenreiche Kulturlandschaft der Ehrenbürg geht auf die weitgehend extensive Bewirtschaftung der letzten 600 Jahre zurück. Wegen der kargen und steinigen Böden war nicht überall Ackerbau möglich. Vor allem die Steilhänge wurden mit Schafen beweidet. Die dadurch entstandenen Magerrasen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen im Mitteleuropa.

Andere Hangbereiche wurden von den Bewohnern der umliegenden Dörfer als Nieder- und Mittelwald bewirtschaftet. Beim Niederwaldbetrieb wurde das gesamte Holz etwa alle 20 Jahre geschlagen und als Brennholz genutzt. Hiervon profitieren ausschlagsfreudige Baumarten wie Hainbuche, Linde, Eiche und Ahorn. Im Mittelwald ließ man zusätzlich einzelne Altbäume stehen, um sie später als Bauholz verwenden zu können. Diese lichten und abwechslungsreichen Wälder sind Lebensraum vieler spezialisierter Tier- und Pflanzenarten. Daher wird versucht, die historischen Bewirtschaftungsformen heute noch fortzuführen. Eine prominente Vertreterin dieser artenreichen Lebensräume ist die lichtbedürftige Fränkische Mehlbeere – sie wächst weltweit nur in der Fränkischen Schweiz! Das gelb blühende Harzsche Habichtskraut kommt als sogenannter Endemit sogar nur auf der Ehrenbürg vor. Insgesamt sind rund 600 verschiedene Farn- und Blütenpflanzen im Naturschutzgebiet nachgewiesen.

Die Herkunft des Namens "Ehrenbürg" ist nicht ganz klar. Sämtliche Namensdeutungen lassen jedoch eine Interpretation als "schützender Raum" zu. Die Bezeichnung ist auch noch heute angemessen. Um die einzigartige Landschaft mit ihrer reichen Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren, bedarf es kontinuierlich besonderer Schutz- und Pflegemaßnahmen.

Wir bitten Sie, als Besucher des Naturschutzgebietes durch rücksichtsvolles Verhalten dazu beizutragen. Wegen ihrer wertvollen Naturausstattung wurde die Ehrenbürg 1987 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Zudem gehört sie zum europäischen Biotopverbund Natura 2000. Dieses europaweite Schutzgebietsnetz dient dem Erhalt gefährdeter Lebensräume und Arten.


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