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Lage: Infopavillon am Oberhang des Hesselbergs
(grüner Pfeil in abgebildeter Karte)
Hesselbergstraße
91726 Gerolfingen
Koordinaten:
49.067915, 10.527907
Mit 689 Metern überragt der Hesselberg, die höchste Erhebung Mittelfrankens, sein Umland um mehr als 200 Meter. Dieser eindrucksvolle Zeugenberg mit einem Gipfel aus Malmkalksteinen belegt die ehemals viel größerer Ausdehnung der Südlichen Frankenalb.
Entlang des Geologischen Lehrpfades am Hesselberg durchwandert man auf kurzer Strecke die gesamte Schichtfolge des Jura. An der unterschiedlichen Hangneigung zeigt sich beispielhaft, im welchem Maße sich die Gesteine bei der Verwitterung verhalten. Dort, wo härtere Gesteine wie die Eisensandsteine des Doggers und die Malmkalksteine anstehen, haben sich deutliche Schichtstufen ausgebildet. Die relativ flachen unteren Hänge hingegen liegen in den Gesteinen des Lias und des unteren Dogger und werden landwirtschaftlich genutzt.
Zu Beginn des Jura vor ca. 200 Millionen Jahren stieß von Nordwesten ein Meer nach Mitteleuropa vor und dehnte sich schließlich über fast ganz Süddeutschland aus. Bis zum Ende des Jura lagerten sich etwa 60 Millionen Jahre lang unterschiedliche Sedimente am Grund des Flachmeeres ab.
Im Unteren Jura (Lias) entstanden zunächst Sandsteine. Darauf wurden unter ruhigen, küstenfernen Bedingungen vorwiegend dunkle Tone und Mergel abgelagert, die teilweise zahlreiche Fossilien enthalten. Auch im Mittleren Jura (Dogger) setzte sich die ruhige Sedimentation mit Tonen fort. Nachfolgend gelangte zeitweilig etwas gröberes Material in das Meer, aus dem braune, eisenreiche Sandsteine entstanden. Abgeschlossen wird die Doggerfolge wiederum von Tonen.
Im Oberen Jura (Malm) dehnte sich das Flachmeer noch weiter aus. Es gelangte nun kaum noch Material vom Festland in das lagunenartige Schelfmeer. Ein tropisch-warmes Klima begünstigte die Kalkfällung. So konnten sich vor etwa 150 Millionen Jahren die Kalke und Dolomite der Frankenalb bilden. Es entstanden geschichtete Kalk-Mergel-Abfolgen. Dort, wo sich Kieselschwämme, Algen und Mikroben ansiedelten, wurde die Kalkfällung verstärkt und es bildeten sich massige Riffkalke aus.
Eine wichtige Aufgabe der Landschaftspflege am Hesselberg ist heute die Erhaltung der trockenen, waldfreien Magerwiesen und Trockenrasenhänge. Der Boden ist hier mit schütterem dürrem Gras bedeckt. Typisch sind die unregelmäßig verstreuten Wacholderbüsche. Weit über 40 Arten von Blütenpflanzen wachsen auf diesem nährstoffarmen, ungedüngten Boden. Häufig sind verschiedene kleine Enziane zu finden: Deutscher Enzian, Frühlingsenzian und Franzenenzian. Im Spätsommer zeigt sich die Silberdistel. Von April bis Juni fliegen die kleinen Aurorafalter über die sonnigen Hänge, später im Jahr dann die seltene Berghexe.
Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Erhaltung der Magerrasen ist die traditionelle Hüteschäferei. Die Beweidung durch Schafe ist Grundvoraussetzung für die langfristige Erhaltung der Magerrasen. Die gesunden Kräuter und Gräser des Magerrasens wirken sich wiederum vorteilhaft auf die Qualität des Schaffleisches aus. Die Gastronomie der Hesselbergregion bietet deshalb immer mehr leckere Gerichte vom Hesselberglamm an.
Der große Bestand an Streuobstwiesen, mit teilweise uralten Sorten, an und um den Hesselberg führte zum Zusammenschluss einiger Kommunen zur Interessengemeinschaft Moststraße. Die 2004 gegründete "Fränkische Moststraße" (www.fraenkischemoststrasse.de) besteht aus einem Netzwerk von Moststationen, das sich über 30 Gemeinden rund um den Hesselberg erstreckt.