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Chiemsee

Chiemsee Herreninsel

Bayern-Entdecker
Stempelstation Nr. 28

Stempelstation am Beobachtungsturm Hirschauer Bucht

Lage: Beobachtungsturm Hirschauer Bucht,
von der St2096 Grabenstätt - Chieming zur Bucht abzweigen, Wegweiser zum Wirtshaus folgen, rechts zum Turm
83355 Grabenstätt
Koordinaten:
47.859039804 12.518615005

Stempelstation am Beobachtungsturm Irschener Winkel

Standort Beobachtungsturm Irschener Winkel, Autobahnausfahrt Felden, Weg vom Parkplatz zum See folgen
83233 Bernau a. Chiemsee
Koordinaten:
47.831466507 12.378661960

Stempelstation am Beobachtungsturm Ganszipfel

Standort Beobachtungsturm Ganszipfel,in Gstadt dem Uferweg in Richtung Mühln folgen bzw. von Mühln in Richtung Gstadt
83257 Gstadt
Koordinaten:
47.876012125 12.408561778

Der Chiemsee, häufig auch als „Bayerisches Meer“ bezeichnet, wurde von den Gletschern der letzten Eiszeit geschaffen und liegt als größter bayerischer See inmitten des Chiemgaus. Sein Zufluss, die Tiroler Achen, gestaltet mit Ihren Sedimenten im Südosten des Sees eines der besterhaltenen Binnendeltas in Mitteleuropa. Da die Sedimentation sehr schnell vonstatten geht - das Delta schiebt sich mit bis zu 20 Meter pro Jahr nach Norden in den Chiemsee - kann hier Landschaftsentstehung sozusagen in Echtzeit beobachtet werden.

Die Seefläche ist zusammen mit den naturnahen Uferabschnitten ein international bedeutsamer Lebensraum für die Vogelwelt. So wurde der See bereits 1976 zum Schutz von Lebensräumen für Wasser- und Watvögel als Ramsar-Gebiet ausgewiesen. Er ist eines der wichtigsten Durchzugsgebiete für Vögel nördlich der Alpen. Da der Alpenhauptkamm ein großes Hindernis darstellt, nutzen viele aus Nord- und Osteuropa stammende Arten den Chiemsee als Rastplatz, um sich von dem anstrengenden Flug zu erholen. Bestimmte Arten sind sogenannte Wintergäste und verbringen den Winter auf dem Chiemsee. Das Zugverhalten der Vögel führt zu einer großen Ansammlung in den Wintermonaten. Expertenzählungen haben ergeben, dass im Winter bis zu 30.000 Individuen am See anzutreffen sind, während es im Sommer lediglich um die 3.000 Exemplare sind.

Aufgrund der hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten wurde der Chiemsee nicht nur als europäisches Vogelschutzgebiet, sondern auch als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet ausgewiesen. Er ist damit ein wichtiger Baustein im Europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000. Zudem ist der Chiemsee Landschaftsschutzgebiet. Im Bereich des Achendeltas besteht ein Naturschutzgebiet, das in der Kernzone mit einem absoluten Betretungsverbot belegt ist.

Das landschaftliche Potential ist nicht nur die Grundlage für eine vielfältige Fauna und Flora, sondern auch für einen großartigen Erholungs- und Fremdenverkehrsraum. Touristisches Aushängeschild ist die Herreninsel mit dem Schloss „Herrenchiemsee“, das jährlich etwa eine halbe Million Besucher anlockt. Aber auch die naturnahen Uferabschnitte ziehen Erholungssuchende aus Nah und Fern an.

Am Chiemsee gilt es deshalb sich der Herausforderung zu stellen, sowohl der Tier- und Pflanzenwelt als auch der Erholungsfunktion gerecht zu werden. Da viele Tiere und Pflanzen Rückzugsbereiche benötigen, wurden auf der Wasserfläche Ruhezonen für Vögel, Fische und Schilf ausgewiesen. Parallel wurden rund um den See acht Naturbeobachtungsstationen eingerichtet, die sensibel in die Uferlandschaft integriert sind. Die Stationen sind frei zugänglich und bieten ausgezeichnete Beobachtungs- und Informationsmöglichkeiten. Zu festgesetzten Terminen können Besucher an kostenlosen Vogelbeobachtungen teilnehmen, die unter Anleitung von ausgebildeten Vogelführern stattfinden. Für das Umweltbildungsangebot und die Öffentlichkeitsarbeit wurde ein eigener Gebietsbetreuer eingestellt.

Die Integration der Beobachtungsstationen in den Naturatlas Bayern Arche schafft einen weiteren Anreiz, die einzigartige Natur am Chiemsee kennenzulernen. Der Irschener Winkel glänzt mit großzügigen Röhricht- und Streuwiesenbeständen und gehört zu den bedeutendsten Brut- und Rastgebieten für Wasservögel am Chiemsee. Die Hirschauer Bucht zählt zu den artenreichsten Lebensräumen am Chiemsee. Ein Blick vom Beobachtungsturm dort zeigt den üppigen weidendominierten Baumbestand, der Teil des Naturschutzgebietes ist. In der Ferne lassen sich die Schlick- und Sandbänke des Achendeltas ausmachen. Zudem ermöglicht der Turm bei Gstadt am sogenannten Ganszipfel einen optimalen Blick auf die beiden Chiemseeinseln (Herreninsel und Fraueninsel).


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