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Lage: Auenzentrum Schloss Grünau,
86633 Neuburg an der Donau
(grüner Pfeil in abgebildeter Karte)
Koordinaten:
48.736717, 11.262864
Zwischen Neuburg a.d. Donau und Ingolstadt befindet sich auf ca. 20 km eines der bedeutendsten Auwaldgebiete an der deutschen Donau. Die eigentlichen Auwaldflächen wie auch die Vielzahl anderer Lebensräume, die man in den Donauauen finden kann, sind Heimat für eine herausragend hohe Zahl an Tier- und Pflanzenarten: vom Biber bis zum Eisvogel, von der Gelbbauchunke bis zum Frauenschuh, vom Bitterling bis zum Hirschkäfer. Das Vorkommen all dieser Arten und Lebensräume in den Donauauen hat zu deren Ausweisung als Natura2000-Gebiet geführt - ein Ausdruck für die Bedeutung dieses Naturschatzes auch auf europäischer Ebene.
Um die Bedeutung dieses Naturerbes zu unterstreichen, die Renaturierung der Donau zu unterstützen und die Öffentlichkeit darüber zu informieren, wurde vom Förderverein Auenzentrum Neuburg e.V. das Auenzentrum Neuburg/Donau gegründet. Es hat seinen Sitz im Jagdschloss Grünau, das mitten in den Donauauen liegt und sowohl von Neuburg aus zu Fuß, als auch mit dem Fahrrad und dem Auto gut erreichbar ist. Im Schloss ist ein Informationszentrum mit einer öffentlich zugänglichen Ausstellung untergebracht.
Wollen Sie wissen welche Biotope es in der Aue gibt, warum Flüsse erst reguliert wurden und heute wieder renaturiert werden, was das Auendynamisierungsprojekt ist und noch vieles mehr, dann lohnt sich ein Besuch dieser Ausstellung im Schloss Grünau! Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über Aue und Fluss. Wenn sie den Weg ins Schloss Grünau finden, haben sie aber nicht nur die Möglichkeit sich über die Donau und das Thema Fluss und Aue zu informieren, sondern bei einem Spaziergang im Auwald rund um das Schloss Grünau die Aue mit allen Sinnen zu erleben.
Dabei bewegen sie sich im Gebiet eines der größten Auendynamisierungsprojekte Mitteleuropas. Mit diesem Projekt werden zwei Zielsetzungen verfolgt: Zum Einen soll die Donau für Fische und andere Wassertiere wieder passierbar werden. Mit Errichtung der Staustufen Bergheim und Ingolstadt waren in der Vergangenheit unüberwindliche Hindernisse für die Wanderungen im Flusslauf entstanden. Im Rahmen des Projekts wurde ein 8 km langer Umgehungsbach hergestellt, der als Verbindungsglied zwischen Donau oberhalb und unterhalb der Staustufe Bergheim fungiert. Zusätzlich stellt er einen neuen Fließgewässerlebensraum dar, der zumindest zum Teil den Verlust in den Stauhaltungen der Donau ausgleichen kann.
Zum Anderen sollen die letzten Auwaldrelikte an der bayerischen Donau erhalten werden. Der prägende Einfluss von schwankenden Wasserständen der Donau auf die Auwälder ist mit Errichtung der Stauhaltungen verloren gegangen. Ohne die maßgebliche Überschwemmungs- und Grundwasserdynamik sind die Auwälder und ihre Lebensgemeinschaften aber auf Dauer nicht überlebensfähig. Dieser Gefährdung entgegenzuwirken, indem die Verbindung zwischen Fluss und Aue wiederhergestellt wird, ist Ziel des Projekts. Hierfür muss die Aue wieder regelmäßige überflutet werden. Mit Errichtung entsprechender Ein- und Auslassbauwerke wurden die Voraussetzungen geschaffen, um gezielt Donauhochwasser in die Aue auszuleiten und so die gewünschte Überflutungen der Aue zu erzeugen. Davon profitiert zum Einem die typische Auenvegetation, zum Anderen wird dadurch ein Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz geleistet.
Das Aueninformationszentrum bietet im Rahmen seines reichhaltigen Umweltbildungsprogramms auch Führungen zum Dynamisierungsprojekt an, so dass man sich direkt vor Ort davon ein Bild machen kann.