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Lage: Infohaus Isarmündung,
nördlich Sammern/Moos,
(grüner Pfeil in abgebildeter Karte)
Maxmühle 3
94554 Moos
Koordinaten:
48.775361, 12.958222
Grob betrachtet erscheint das Mündungsgebiet der Isar als von Auwäldern geprägt: Weichholzauen aus Silberweiden oder Buschweiden an Flussufern und in den häufiger überschwemmten, tiefer gelegenen Geländeteilen, sonst ausgedehnte, von Eschen und Eichen dominierte strauchreiche Hartholzauen. Dazu selbstverständlich Altwasser in allen erdenkbaren Erscheinungsformen.
Das ist aber lediglich der besonders wilde Teil des Gebietes. Auf den Auwaldgürtel folgt eine Landschaft, in denen die vielfältigen Nutzungsformen der Landbewirtschaftung unserer Vorväter ein Mosaik aus unterschiedlichen Wiesentypen geschaffen haben. Hier wird deutlich, dass wir nicht nur ein Feuchtgebiet vor uns haben: Von herbstmähdigen Streuwiesen über zweischnittige Auwiesen mit Wiesensilge reicht speziell rechts der Isar das Spektrum bis zum Trockenrasen. Dazu kommen auf den höher gelegenen Flussaufschüttungen früherer Zeiten Eichen-Hainbuchen- und trockene Bergreitgras-Kiefernwälder.
Dafür dass das Isarmündungsgebiet zu den an schutzbedürftigen Pflanzen- und Tierarten reichsten Gebieten Mitteleuropas zählt, sind neben dieser Lebensraum-Vielfalt die beiden Flüsse entscheidend. Seit jeher als Ausbreitungs- und Wanderachsen wirkend, vermittelte die Donau Stromtal-Arten (z. B. Blauweiderich und Hühnerbiss) und Steppen-Elemente Südost-Europas (z. B. Federgras und Steppen-Waldrebe), während die Isar schwerpunktmäßig am Alpenrand lebende Organismen beisteuerte (z. B. Dunkle Akelei und Lavendelweide). Dadurch ergaben sich in ihrer Artenzusammensetzung einmalige Lebensgemeinschaften. Das Zusammentreffen des rasch strömenden Alpenflusses Isar und der gemächlicheren, aber hier noch frei fließenden, ungestauten Donau haben zudem eine extrem artenreiche Fischfauna zur Folge. Zu den großen Besonderheiten der Lebewelt zählen Halsbandschnäpper und Blaukehlchen, Moorfrosch und Vogel-Azurjungfer, Becherglocke und Glanz-Wolfsmilch.
Wesentliche Teile des Isarmündungsgebietes sind Schutzgebiete und als Natura 2000-Gebiete gemeldet. Der Landkreis Deggendorf konnte in großem Stil Grundstücke erwerben und für Naturschutzzwecke optimieren. Er wurde dabei vom Bund und dem Bayerischen Naturschutzfonds entscheidend unterstützt. Der Naturschutzfonds fördert auch ein laufendes BayernNetz-Naturprojekt für weitere Grundankäufe und Verbesserungen. Der Freistaat hat den Großteil der Flächen zwischen den Hochwasserdeichen der Isar gekauft.
Bei der Anlaufstelle für das Gebiet, dem Infohaus Isarmündung nördlich Sammern bei Moos, können im Freigelände erste Eindrücke der vielfältigen Lebensräume gewonnen werden. In der Mündungs-Landschaft selber erschließen Wanderwege und Beobachtungs-Plattformen ausgewählte Bereiche. Das Infohaus sorgt mit Gebietsbetreuer und Landesbund für Vogelschutz für ein reiches Angebot an Veranstaltungen.